08/09 "Bohrer erschüttert Nachbarschaft", Artikel in der WAZ

Bis zu 100 Meter tief drehte sich an den vergangenen zwei Tagen der Bohrkopf der großen Bohrmaschine in das Erdreich. Direkt vor dem Mehrfamilienhaus an der Straße „Im Wullen” 61.

Mit Erdwärme will Martin Köhler, geschäftsführender Gesellschafter der Firma „Erdwärme 21”, sein Wohn- und Bürohaus in Annen heizen. Doch durch die Bauarbeiten nur knapp einen Meter neben dem Gebäude fühlt sich Nachbar Ulrich Benthaus gefährdet.

„In Witten gab es oberflächennahen Bergbau. Niemand weiß, was passieren kann”, klagt Benthaus über diese Bauarbeiten. Aufgrund von Hohlräumen und absackendem Erdreich könnten bald Risse in seinem Haus entstehen – oder in einem anderen. Noch mehr beunruhigt ihn, dass durch diese Bohrungen möglicherweise Methangasblasen getroffen werden könnten, so Benthaus.

Die Bedenken seines Nachbarn kann Martin Köhler nicht nachvollziehen. Der Bohrgeräteführer und Mechatroniker hat nach Sichtung von Kartenmaterial Analysen mit dem Geologischen Dienst NRW durchgeführt. „Zu 98 Prozent können wir so voraussagen, welche Bodenschichten hier zu erwarten waren. Die Bedenken gehen gegen Null”, ist sich der Unternehmer sicher. Methangas rieche stark, aber eine Explosionsgefahr bestünde nicht, sagt Köhler.

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